
IVF/ICSI
ICSI > intracytoplasmatische Spermieninjektion = Injektion einer Spermie in die Eizelle (1. Entnahme von Eizellen durch Punktion der Eierstöcke, 2. Injektion einer Samenzelle in die Eizelle, bei erfolgreicher Befruchtung erfolgt danach das Einbringen der Embryonen in die Gebärmutter = Embryonentransfer)
Die IVF/ICSI Prozedur ahmt natürliche Ereignisse nach. Frauen erhalten Hormonspritzen, um die Zahl der verfügbaren Eier zu erhöhen. Die Eier werden mit Ultraschall gut beobachtet. Wenn sie eine Größe von 18mm bis 20 mm erreicht haben, werden sie mit einer HCG-Injektion triggert, um die Reifung zu vervollständigen, was nach 36 Stunden geschieht. Zu diesem Zeitpunkt werden die Patienten in den OP verlegt und unter einer Beruhigungsanästhesie werden in Begleitung mittels eines ultraschallgesteuerten Follikelstiches Eier entnommen.
In der Zwischenzeit gibt der männliche Partner Samen ab. Die Samenzellen werden ausgewertet, die mobilsten und die normalsten werden für den Einsatz in der Prozedur entnommen.
In der normalen IVF-Prozedur werden Eier in einer Petri-Schale platziert und mit 100.000 Samenzellen je Ei eingeimpft. Die Mischung wird in einen Brutapparat gelegt und am nächsten Tag werden die Eier nach Befruchtung untersucht. Unter normalen Umständen und bei guten Samenzellen werden etwa 70 bis 80 % der Eier befruchtet. Die Eier fahren fort sich zu teilen und 2 Tage nach der Wiedergewinnung erreichen sie das Zellstadium 4. Am dritten Tag kommen die Embryonen am Zellstadium 8 an. Am selben Tag werden die 3 gesündesten Embryonen genommen und mit einem Plastik-Katheter in den Uterus der Frau gelegt. In unserem Zentrum wird der gesamte Embryonentransfer durchgeführt, der unter vorsichtiger Ultraschallbeobachtung in der der Uterus leicht gesehen werden kann. Die Embryonen werden dabei direkt 2cm unter der Gebärmutterhöhle abgelegt. Dies ergibt die beste Schwangerschaftschance. 12 Tage später werden Schwangerschaftstests durchgeführt.
ICSI Prozedur
In der IVF Prozedur werden Samenzellen und Ei in die gleiche Schale gelegt und man wartet darauf, dass die Samenzellen die Eier befruchten. Wenn die Samenzahl jedoch niedrig ist oder die Samen meist abnormal sind, kann eine Befruchtung nicht stattfinden. Aus einigen unbekannten Gründen kann sogar vorkommen, dass eine Befruchtung trotz normaler Samenzellen nicht geschieht. Bei der ICSI-Prozedur werden einzelne Samenzellen entnommen und durch Mikro-Injektion in das Ei gespritzt, wodurch eine Befruchtung garantiert stattfinden wird.
Da die ICSI–Prozeduren die Wahrscheinlichkeit einer „Nicht-Befruchtung des Eis durch die Samenzellen“ ausschließen, werden sie mehr und mehr populär. Aufgrund der routinenmäßigen Anwendung von ICSI in unserer Klinik sind die Schwangerschaftsraten gestiegen. Im Unterschied zu den westlichen Kliniken, treten bei uns für ICSI keine zusätzlichen Kosten auf.
Manchmal werden aufgrund des Fehlens der Röhre zwischen den Hoden und dem Penis keine Samenzellen aufgefunden. In so einem Fall können Samenzellen mittels einer Hodenbiopsie aufgetrieben werden. Das wird als TESE-Prozedur bezeichnet. Samenzellen, die auf diese Weise erhalten werden, können auch verwendet werden.
Erhöhung der Schwangerschaftsquoten
Um die Erfolgsrate zu steigern, werden wenn es notwendig erscheint, einige Verfahren durchgeführt. Einige Embryonen haben zum Beispiel eine dicke äußere Schicht, die verhindert, dass sich die Embryonen an die innere Gebärmutterschleimhaut haften können. Um dieses Problem zu beseitigen, muss diese äußere Schicht verdünnt werden. Dabei wird ein Laser verwendet. Diese Prozedur nennt man „unterstützte Brut“. In manchen Fällen, um die besten Embryonen zu erhalten, werden Eier nicht nach 3 Tagen, sondern nach 5 Tagen übertragen. Das 5-Tage Embryo wird Blastozysten genannt, das entsprechende Verfahren bezeichnet man als Blastozystentransfer.
Bei mehrfachen IVF/ICSI Fehlschlägen kann dafür chromosomale Abnormalität des Embryos verantwortlich sein. In dem Fall wird PGD (Präimplantationsdiagnostik) durchgeführt. Mit dieser Technik wird eine Zelle vom 4-Zellen Embryo vorsichtig entnommen und zwecks Chromosomenanalyse untersucht. Embryonen mit normalen Chromosomen werden dann ausgesucht und am nächsten Tag in den Uterus der Frau eingenistet.
In manchen IVF/ICSI Zyklen werden mehrere Embryonen gezogen. Nach Gebrauch von 3 von ihnen werden die restlichen Embryonen mit guter Qualität für späteren Gebrauch eingefroren. Einfrieren von Embryonen ist heutzutage eine weit entwickelte Technik, die den Frauen eine weitere Chance auf Schwangerschaft gibt. Embryo Transfer ist viel kostengünstiger als der reguläre Zyklus, da es weder medizinischer Behandlung, noch einer Anästhesie bedarf. Für den Fall, dass das Paar noch ein Kind möchte oder dass der Zyklus nicht erfolgreich ausfallen konnte, können Embryonen für mehrere Jahre gefroren aufgehoben werden.