Israel: Frau bringt Baby von Verstorbenem zur Welt

In Israel hat eine alleinstehende Frau ein Kind bekommen – sechs Jahre nach dem Krebstod des Vaters. Der unverheiratete Mann hatte vor seinem Ableben immer davon geträumt, Nachwuchs zu bekommen. Jetzt erfüllten ihm seine Eltern posthum den Wunsch.

Tel Aviv – Drei Wochen ist das kleine Mädchen alt, bildhübsch und kerngesund. Es hat eine Mutter und überglückliche Großeltern. Doch seinen Vater wird es nie kennenlernen. Vor Jahren erkrankte der unverheiratete Mann an Krebs. Immer hatte er davon geträumt, einmal Kinder zu haben, berichteten seine Eltern.

Vor der Chemotherapie habe der Vater Samenzellen einfrieren lassen, berichtete jetzt Irit Rosenblum, Familien-Rechtsanwältin und Gründerin von „New Family“ in Israel. Sie setzt sich seit Jahren für das Recht auf Nachkommen auch bei schwerer Krankheit oder nach dem Tod ein.

Der Mann verlor den Kampf gegen die Krankheit und starb mit 30 Jahren. Seine Eltern machten sich auf die Suche nach einer Frau mit unerfülltem Kinderwunsch – und wurden fündig. Die Leihmutter ließ sich mit einer der eingefrorenen Samenzellen des Toten befruchten. Dann brachte sie das Mädchen zur Welt.

„Es ist sehr bewegend zu sehen, wie natürlich die Beziehung zwischen Mutter und Kind ist und wie liebevoll die Großeltern sind“, so Rosenblum. Was Großeltern und Mutter verbinde, sei der Kinderwunsch. Der entscheidende Vorteil für das Neugeborene sei, dass es anders als bei einer anonymen Samenspende wissen dürfe, wer der Vater war und in engem Kontakt zu dessen Familie aufwachsen könne.

Zwar verfügten die Eltern des Verstorbenen über kein Dokument, das den Wunsch nach einer posthumen Samenspende eindeutig formuliert hätte. Das zuständige Gericht sah jedoch keine Probleme. Vor Monaten dann konnte die Frau den Großeltern berichten, schwanger zu sein. „Die Aufregung war immens. Hier geht es um Menschen, deren Welt vor sechs Jahren zusammenbrach, und jetzt erhellt dieser Sonnenstrahl ihr Leben“, sagte Rosenblum laut ynetnews.com. „Kein Psychologe könnte ihr Leben so wieder aufbauen, wie es diesem Baby gelungen ist.“

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