Mutter mit 50 Jahren – wie ist das medizinisch möglich?
Mit Beginn der Wechseljahre ist eine Schwangerschaft auf natürlichem Wege so gut wie ausgeschlossen. Es gibt jedoch Möglichkeiten, die Natur auszutricksen. Von ihnen hat wohl auch Janet Jackson Gebrauch gemacht.
Gute Nachricht zum Jahresbeginn: US-Popstar Janet Jackson ist mit 50 Jahren zum ersten Mal Mutter geworden. Jackson brachte am Dienstag einen Sohn zur Welt, wie ein Sprecher erklärte. Die Geburt sei absolut „stressfrei“ verlaufen, Jackson und ihr Ehemann Wissam Al Mana seien „begeistert, Eissa willkommen zu heißen“.
Bereits im Mai hatten mehrere Promi-Websites über eine Schwangerschaft Jacksons spekuliert. Demnach war sie mit ihrem Mann bei einem Kinderwunsch-Spezialisten in Behandlung.
Mit Beginn der Wechseljahre – in der Regel mit Mitte, Ende 40 – werden Frauen nur noch sehr selten schwanger. Frauen, die 50 Jahre oder älter waren, haben im Jahr 2015 hierzulande in 134 Fällen ein lebendes Kind geboren, wie das Statistische Bundesamt gezählt hat. Insgesamt kamen 737.575 Babys zur Welt. Dabei wird nicht erfasst, ob Kinder auf natürliche Weise oder durch künstliche Befruchtung entstanden sind.
Die Eizellen einer Frau bilden sich bereits vor ihrer Geburt. Über die Jahre nimmt ihre Zahl dann stetig ab und geht gegen Ende der Wechseljahre gegen null, wie Dunja Baston-Büst, stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin, erklärt. Eine natürliche Schwangerschaft ist dann nicht mehr möglich.
Eizellspende ist in Deutschland verboten
Allerdings bietet die moderne Medizin Alternativen, mit denen Frauen auch jenseits der 50 in Einzelfällen noch schwanger werden können. Denn obwohl sie keine Eizellen mehr zur Verfügung haben, können diese Frauen oftmals noch ein Kind austragen.
So kann eine ältere Frau von einer jüngeren Frau eine Eizellspende erhalten. Diese wird im Labor befruchtet und von der älteren Frau ausgetragen. Dieses Verfahren ist in Deutschland allerdings verboten.
Zudem können sich Frauen in jüngeren Jahren Eizellen entnehmen und einfrieren lassen. Jahre später werden die Eizellen dann aufgetaut, befruchtet und wieder eingesetzt. Allerdings wird das in Deutschland laut Baston-Büst in der Regel nur bei Frauen bis 50 Jahre gemacht.