Das Ehepaar aus Santa Rosa kam zur Abholung seiner Kinder und blieb in der Ukraine stecken

Das Paar befindet sich in Kiew ab dem 12. März, der Grund dafür ist die Quarantäne. Anhand der Leihmutterschaft ist das Paar zu den Eltern von Zwillingen geworden. Zuvor musste es jedoch 5 misslungene Versuche überleben. Vorab hatte das Ehepaar vor, ein Kind zu adoptieren, jedoch hat es damit nicht geklappt.

“Wir haben gar keine Ahnung, wann es für uns möglich wird, zurückzukehren…” sagt ein Unfallarzt aus Santa Rosa Iván Acosta, der zusammen mit seiner Familie in der Ukraine zwangsläufig bleibt. Dorthin flog das Paar, um nach einem langen Leihmutterschaftsprozess seine Kinder endlich auf den Arm nehmen zu können. Die Leihmutterschaft ist eine Praktik, bei der eine Frau mit einem biologisch ihr fremden Embryo schwanger wird, trägt ein Kind/die Kinder für die anderen Menschen gegen Entgelt aus.

Ivan und seine Frau Jimena Holgado sind nämlich durch die Leihmutterschaft zu den Eltern von Zwillingen geworden, die jetzt schon fast zwei Monate alt sind. Das Paar hat aber vor, die Abstammung seiner Kinder geheim zu halten.

«Schon seit 8 Jahren sind wir zusammen… meine Frau hat schon einen Sohn Juan Ignacio» erzählte Ivan am Anfang unseres Gesprächs per WhatsApp mit El Diario.

“Wir überlebten eine onkologische Erkrankung, die zu einer Kinderlosigkeit führte. Jetzt aber klagen wir über die Gesundheit nicht. Auf jeden Fall haben wir uns für eine Adoption entschieden. Doch leider war dies vergeblich. Auf Empfehlung unseres Freundes wandten wir uns an eine «BioTex» Klinik, die sich in der Ukraine befindet und die mit der Leihmutterschaft zu tun hat.
Zum ersten Mal flogen wir nach da im Jahre 2018. Wir hatten 5 misslungene Versuche hinter uns, bis wir Ende März 2020 eine fröhliche Botschaft hörten– zur Welt kamen unsere Zwillinge.
Das Paar konnte sich aber sogar nicht vorstellen, auf welche Schwierigkeiten es stoßen wird. Die Corona-Pandemie, die Einhaltung der Quarantäne, die Ausreisesperre und das Steckenbleiben in der Ukraine…

„Wir buchten die Rückflugtickets für den 23. April bei der Luftlinien Despegar der Fluggesellschaft KLM. Immerhin hat KLM dem Linienflug bis Juni Einhalt gebieten. Was noch schlimmer war, gewährleistete man uns nie irgendwelche Information, in der Tat haben wir unsere Tickets verloren“ so dem Ivan.

„Dann besorgten wir uns die anderen Flugtickets bei der Fluggesellschaft ARG, diese Empfehlung wurde per WhatsApp empfohlen . Uns wurde das Rückflugdatum für den 16 ten Mai bestätigt. Doch in 20 Minuten nachdem wir die Tickets gekauft hatten, erhielten wir eine E-Mail mit dem Info, dass unser Abflug annulliert und bis auf 2. Juni verschoben wurde“ – fügte Ivan hinzu.

“ Letztendlich ist alles auf September verschoben worden, jedoch wissen wir noch nicht, ob wir unsere Tickets doch benutzen können“ – sagte Ivan.

Der Unfallarzt aus Santa Rosa erzählte, dass „die Kinder die argentinischen Notpässe von der Botschaft Argentinien in der Ukraine erhielten… die Fragebogen bezüglich der Rückkehr nach Heimatland wurden schon ausgefüllt, doch die einzige Option ist jetzt einfach auf die Weiterentwicklung der Sachlage zu warten“. Es gibt mehr als 30 Paare, die gerade in der gleichen Situation stecken…

– Was wurde für Sie seitens der Botschaft gemacht?
– Die Botschaft zeigte uns Verständnis… Nur daß die Ukraine ist ein ziemlich entlegenes Land.

– Und wo wohnen Sie dort gerade?
– Wir haben eine Unterkunft von der Klinik im Sofiewskyj Gebiet bekommen. Wir fühlen uns dort recht gut. Doch ab 12. Mai geht die Unterkunft und Versorgung auf unsere eigenen Kosten, bis wir endlich mal in der Lage werden, nach Hause zurück zu kommen.

– Womit beschäftigen Sie sich dort täglich?
– Wir befinden uns ebenso in der Quarantäne… wir gehen nur aus, um uns die Lebensmittel zu besorgen.

– Ist Ihre Arbeit hier in Argentinien jetzt aufs Spiel gesetzt?
– Nein, ich arbeite bloß nicht… Ich beendete meine Tätigkeit im Februar, aber da ich ein selbstständiger Unternehmer bin, bekomme ich gar keinen Unterhalt.

«Lächerliche» Angebote

Nach Iván Acosta waren die Rückflug-Angebote bis der Annahme einer neuen Resolution, laut der die Flüge auf September verschoben werden, recht lächerlich, da die Chancen auf die Heimfahrt immer schwieriger werden.
“Hier sollten wir zum Beispiel einen Charter nach Katar bezahlen, davon einen nach São Paulo, wo wir nämlich bleiben mussten, da es keine Fluglinie nach Ezeiza gibt. Noch eine Option war es nach Frankfurt zu fliegen und keine andere mehr…“

„Meine Kinder sind fast 2 Monate alt und sie müssen schon geimpft werden… Es ergibt sich als möglich noch ein bisschen zu warten, bis dem dritten Lebensmonat lassen sich die Impfungen ohne weiteres durchführen. Jedoch die Zeit vergeht… Und die Lebensunterhaltungskosten sind hier, in einem europäischen Land, ziemlich hoch“ so Ivan.

Der Unfallarzt aus Santa Rosa gesteht, dass «der Fall mit der Ukraine sei recht spezifisch… in Spanien, Frankreich, wo die Anzahl von den Argentiniern größer sei, würde eine Repatriierung weitaus zugänglicher gemacht».

Ein medizinisches College gewährleistete mir eine Finanzhilfe für zwei Monate. Jetzt haben wir eine Chance, noch eine für noch zwei Monate zu erhalten… Also mehr oder weniger beherrschen wir die Situation. Aber wir sollen etwas unternehmen, um unserem Fall die Aufmerksamkeit zu ziehen“ fügte er hinzu.

Quelle:
https://www.eldiariodelapampa.com.ar/index.php/principal/76901-el-drama-de-una-pareja-santarrosena-que-viajo-a-ucrania-para-ser-padres