Coronakinder von den Leihmüttern: die Ukraine und die USA

Vor kurzem sorgten im Internet für Schlagzeilen mehrere Berichte über eine amerikanische Leihmutter und ein chinesisches Kind, das sie ausgetragen und geboren hat:

https://www.goodmorningamerica.com/family/story/surrogate-cares-familys-baby-year-due-coronavirus-pandemic-76700690

Im Mai 2020 brachte die 25-jährige Emily Chrislip aus Idaho (USA) ein gesundes Mädchen den Eltern aus China zur Welt. Im September 2019 wählte ein Paar aus China Emily als Leihmutter aus und sie trug für sie das Baby aus. Bereis bekannt ist, dass in den USA ein Paar sich eine Leihmutter selber wählt und vereinbart mit ihr das Ganze separat.

Über ihre Entscheidung Leihmutter zu werden äußert sie sich so:
«Es war etwas von dem ich fühlte, dass ich es machen muss. Aber als Leihmutter muss man es wollen, weil es nicht einfach ist.»
Eine Sache, die die 25- jährige sicher nicht hätte denken können, dass sie fast ein Jahr nach der Geburt immer noch auf das Kind aufpassen würde.

“Es war verdammt schwer eine Balance zu finden zwischen der Nähe, die das Baby benötigt, aber auch eine Distanz, die ich benötige». Die Coronapandemie hat bis jetzt verhindert, dass die chinesischen Eltern das Baby abholen konnten. Sie kom-men natürlich für die Unterhaltskosten des Babys auf und es wird viel Kontakt via Video-Chat gehalten.

Über ihre Erfahrung der Betreuung des Babys sagt sie folgendermaßen: « Ich betrachte sie als das Kind meiner Kusine. Ich kümmere mich um sie und mag sie und werde auch immer für sie da sein, aber ich weiß, dass sie nicht mein Kind ist und zu ihren Eltern gehört.» Emily hofft, dass die Eltern rechtzeitig zu dem ersten Geburtstag des Babys schaffen in die USA zu reisen und sie endlich abzuholen.

Mitte März 2020 hat die Ukraine, Leihmutter-Land, ihre Grenzen zugemacht. Die zahlreichen Kinderwunschzentren mussten das Problem der neugeborenen Kinder lösen. Die meist berühmte Klinik BioTexCom hat in ihrem Hotel zwei Kinderzimmer eingerichtet (Babyroom), in denen die Babys rund um die Uhr von den Babysitterinnen und Ärzten und von keinen Leihmüttern betreut wurden.

Die Eltern konnten auch temporär ihre Babys nicht abholen, aber es hing vieles von der Botschaft des Landes ab , dessen Staatsbürgerschaft sie haben. Viele Länder sind den Wünschen und Bedürfnissen der Eltern entgegengekommen, indem sie ihnen spezielle Einreisegenehmigungen ausfertigten. Die meist entgegenkommen-den Länder seien die USA, Irland,Schweden, Österreich gewesen -wie Klinik -Besitzer Albert Tochilovski berichtet. Andere Länder konnten ihre Kinder später abholen. Viele Eltern konnten mithilfe verbaler Noten noch bis Grenzöffnung einreisen. Ein Mäzen aus Argentinien hat den argentinischen Paaren einen speziellen Flug für die Wiedervereinigung mit den Kindern organisiert.

Weiter berichtet er, daß die Anzahl der frischgeborenen chinesischen Leihmutter -Babys in der Klinik BioTexCom während des Lockdowns rund 40 gewesen wäre. Aber alle Kinder konnten ihre chinesischen Eltern abholen, dafür wurden mehrere Jurisiten der Klinik und sogar die Hilfe der Ombudsfrau wurde eingesetzt. Die größte Wartezeit der Einreise von chinesischen Eltern betrug 4 Monate. Das war ein chinesisches Paar, das aus dem Land nicht ausreisen durfte, weil sie staatliche Posten beziehen.
Wie die ukrainische Klinik-Spitzenreiter berichtet, die chinesischen Paare würden zu ihnen fliegen können, es gibt aber keine direkte Flugverbindung,dennoch würden die Paare die Wege finden.

Coronavirus grassiert weiter und früher oder später kann es wieder zu einer Situation kommen, wenn viele Neugeborene wieder auf ihre Eltern warten werden. Währenddessen sind die Eltern des Mädchens besorgt, wie sie ihre Tochter abholen werden, ihr Kind wird möglicherweise auf mehreren Flügen, die sie unternehmen müssen, einer Ansteckungsgefahr ausgesetzt.

Emily erklärt, dass die Zusammenführung vor allem deshalb schwierig sei, weil es die Eltern durch alle Behördengänge aktuell etwa drei Monate kosten würde, ihr Kind mit nach China zu nehmen. Sobald das Virus es zulässt, werden die Eltern in die USA fliegen und dort einige Zeit verbringen, um ein langsames und möglichst stressfreies Aneinander-Gewöhnen zu ermöglichen. Emily Chrislip sagt: „Ich male mir im Kopf all die verschiedenen Szenarien aus, und es macht mich emotional, wenn ich daran denke. Ich kann nur erahnen, wie es für sie sein wird, ihr Kind zum ersten Mal zu treffen. Es muss ja sein, als würde ich mein Kind erst ein Jahr nach der Geburt erstmals sehen können.“

Quellen:
https://www.brigitte.de/familie/mitfuehlen/ersatzmama-durch-corona–leihmutter-kann-kind-nicht-uebergeben-12509488.html

https://www.rtl.de/cms/wegen-corona-leihmutter-kann-kind-seit-einem-jahr-nicht-den-leiblichen-eltern-uebergeben-4730786.html

https://www.heute.at/s/leihmutter-zieht-geborenes-kind-zumindest-ein-jahr-gross-100135745

https://www.stern.de/familie/kinder/wegen-corona–leihmutter-betreut-baby–das-sie-geboren-hat–ein-jahr-lang-weiter-30456730.html

 
https://www.echtemamas.de/dramatisch-leihmutter-wartet-seit-1-jahr-darauf-baby-ab-zugeben/