Leihmutterschaft: Familie steckt in Mexiko fest

Neuseeländisches Paar mit drei Säuglingen wartet auf Rückkehr in die Heimat

David und Nicky Beard aus New Zealand sind vor kurzem Vater geworden. Die Männer haben mit einer mexikanischen Leihmutter-Agentur zusammengearbeitet und sind nun Eltern von drei Kindern: Lachlan und die Zwillinge Kelly und Blake, die von zwei unterschiedlichen Müttern zur Welt gebracht wurden. „Es war Liebe auf den ersten Blick. Ich sah sie an und konnte gar nicht glauben, dass diese Kinder von mir stammen”, sagte David, mit dessen Samen die Eizelle einer argentinischen Spenderin befruchtet wurde.

Allerdings kann das Paar nun nicht nach Hause zurückkehren, weil sich die Arztrechnungen auf rund 80.000 Dollar belaufen, die es nicht zahlen kann. Lachlan kam zu früh auf die Welt und brauchte eine spezielle Behandlung in einem anderen Krankenhaus – wodurch Kosten entstanden, die das Paar nicht eingeplant hatte.

Nach einem Bericht des Online-Magazins Stuff hätten die Väter die von der Agentur ursprünglich vorgesehene Klinik als dreckig und voller Kakerlaken beanstandet, und statt eines Geburtshelfers hätte man ihnen einen Schönheitschirurgen zur Seite gestellt. Darum habe man beschlossen, auch die Zwillinge in dem anderen Krankenhaus auf die Welt zu bringen. Die Chefin der Agentur, Alice Torres, bestreitet die Vorwürfe: Man arbeite seit drei Jahren mit Paaren, und solche Beschwerden habe es nie gegeben.

Schulden von bis zu 300.000 Dollar

Die Rücklagen der Männer sind aufgebraucht: Für die Leistungen der Agentur hatten sie bereits 17.000 Dollar gezahlt. Ihre Schulden sollen sich nach Stuff-Informationen mitterweile auf nahezu 300.000 Dollar belaufen. Eine Freundin der Familie hat unterdessen eine Kampagne gestartet, um ihnen finanziell zu helfen. Dadurch sind bereits rund 25.000 Dollar an Spenden zusammengekommen.

David und Nicky Beard dürften eins der letzten schwulen Paare sein, die mit Hilfe von Leihmüttern in Mexiko Eltern geworden ist. Die Gesetze waren im vergangenen Jahr verschärft worden. Trotzdem soll dem Paar von Seiten der mexikanischen Regierung signalisiert worden sein, dass sie das Land mit ihren Kindern verlassen dürfen. Die Leihmütter waren bereits schwanger, als das Gesetz verabschiedet wurde.

Neuseeland kann nicht helfen

Da sich das Ausstellen der Pässe in Mexiko verzögert, haben die Männer das neuseeländische Integrationsministerium gebeten, den Kindern Papiere zu beschaffen. Die Anwältin der Familie sagte, es gäbe noch einige Hürden, bevor die Familie nach Hause zurückkehren könnte. Nach Angaben des Außen- und Handelsministeriums Neuseelands können man nicht helfen, weil hier nationales mexikanisches Recht betroffen sei: Solche internationalen Fälle seien schwierig und brächten immer ein hohes Maß an Unsicherheit mit sich.

 

Quelle: http://m-maenner.de/2016/04/schwule-vaeter-mit-leihmutter/