Quarantäne-Wunscheltern über ihren Wunschkind
Sonia und Christophe warten auf die Geburt ihres Kindes durch eine Leihmutter. Sie haben bereits eine Einreise in die Ukraine beantragt, aber Frankreich hat ihnen dies verweigert.
Moderatorin: Nun begrüßen wir das Paar, das sind Sonia und Christophe. Guten Tag Sonia, guten Tag Christophe!
Wunscheltern:Guten Tag!
Moderatorin: Danke, dass ihr mit uns an diesem Morgen seid. Dank euch werden wir ein Thema anfassen, es ist sicherlich ein wichtiges Thema, aber seit Beginn der Quarantäne haben wir davon noch nicht gesprochen. Ihr wartet auf einen Moment, wenn ihr in die Ukraine fliegt und euer durch Leihmutterschaft entstandenes Baby abholt. Es könnte sehr bald, am 2. Mai zur Welt kommen. Zurzeit bleiben die Grenzen der Ukraine zu und ihr habt keine Genehmigung zur Einreise.Das ist natürlich eine sehr dramatische Situation, die alle Wunscheltern betrifft, deren Kinder durch Leihmutter zur Welt kommen müssen, sowie diese Eltern, die ihre Kinder im Ausland gerade adoptieren.Also, blicken wir ein bisschen in die Vergangenheit: Ihr habt zahlreiche IVF-Versuche hinter euch, viele Fehlgeburten, ihr habt versucht ein Baby zu adoptieren und auf diese Weise seid ihr zu einem Leihmutterschaftsprogramm gekommen. Ihr habt die Ukraine ausgewählt, in der im Unterschied zu Frankreich diese Prozedur legal und wunderbar organisiert ist.
Ihr bleibt in gutem Kontakt mit eurer Leihmutter, die euer Baby austrägt. Wie war die Kommunikation mit ihr anfangs?
Wunscheltern: Seit Beginn der Schwangerschaft können wir die Ultraschalluntersuchungen besuchen oder diese per Video miterleben. Wir kommunizieren in sozialen Netzwerken.
Moderatorin: Wie geht es eurer Leihmutter in Anbetracht der Quarantäne in der Ukraine und weltweit?
Wunscheltern: Sie wartet auf die Entbindung, der errechnete Geburtstermin fällt auf den 2. Mai. Und sie macht sich Sorgen über die Zukunft des Kindes. Sie sagt, dass momentan so viele Kinder auf ihre Eltern warteten. Das ist für sie schon Stress genug, wie auch für uns.
Moderatorin: Wie ich bereits gesagt habe, sind die Grenzen der Ukraine dicht und ihr, Christophe, ihr habt allerlei unternommen und habt euch beeilt, um zur Geburt des Babys in der Ukraine rechtzeitig zu kommen. Was habt ihr getan und auf welcher Etappe seid ihr jetzt?
Moderatorin: Wir hören euch schlecht, Christophe, ja, jetzt ist besser, danke.
Wunscheltern:Jetzt ist es besser?
Moderatorin: Ja, jetzt ist es besser.
Wunscheltern: So haben wir uns an die französische Botschaft in der Ukraine gewandt.Sie haben geantwortet, dass sie nichts machen könnten, solange das Außenministerium der Französischen Republik nicht zustimme. Gut 3 Wochen haben wir mehrere Ersuchen gestellt, aber haben keine Antwort bekommen, allerdings bis zum Freitag letzter Woche. Unser Antrag wurde wegen Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus abgelehnt.
Moderatorin: Laut Klinik würden die Grenzen bis zum Ende des Sommers womöglich geschlossen bleiben .Das heisst, dass die Kinder ohne ihre Eltern bis zum diesen Moment sein werden. Wie empfindet ihr diese Situation, in welchem Seelenzustand befindet ihr euch derzeit?
Wunscheltern: Wir sind psychologisch erschöpft, können nachts nicht schlafen. Wir müssen mit Ungeduld auf die Geburt unseres Kindes warten, aber wir haben Angst, dass wir davon erfahren werden, ehe wir eine Einreisemöglichkeit in die Ukraine finden werden können. Das ist ein Alptraum.
Moderatorin: Wurde euch mitgeteilt, wer die Kinder während eurer Abwesenheit betreut?
Wunscheltern: Ja, die Klinik hat einen Raum im Hotel zur Verfügung gestellt, die in eine Kinderkrippe umgeformt wurde. Jeden Tag wird die Krippe noch bewohnter, in unserer Klinik gibt es jetzt an die 20 Kinder, die Babysitterinnen betreuen die Babys rund um die Uhr.
Moderatorin: Die Klinik hat euch ein wunderbares Video aus der Kinderkrippe, die ihr zuvor erwähnt haben, zugeschickt. Alle Kinder sind durch Leihmütter geboren worden, die Eltern sind weltweit zerstreut und können nicht einreisen und sie abholen. Wir zeigen jetzt einige wunderbare Bilder, bei deren Anblick ihr Herz sich zusammenzieht. Ist es euch gelungen, Kontakt zu einigen Eltern aufzunehmen?
Wunscheltern: Ja, dank den Sozialnetzwerken haben wir Dutzende Paare gefunden, die in derselben Situation stecken. Auf diese Weise kommunizieren wir und schöpfen Kräfte für den gemeinsamen Kampf um unsere Kinder.
Moderatorin: Darüber hinaus habt ihr noch ein Problem…Diese Aufnahmen schockieren mich! Ich gehe davon aus, dass sie euch nicht so trösten?
Wunscheltern: Nein, als wir diese angesehen haben, sind wir in Weinen ausgebrochen, weil auch wenn unsere neugeborenen Kinder mit den Betreuerinnen bleiben, sind es Menschen, die wir gar nicht kennen und die wir nicht gewählt haben. Wer wird denn sein eigenes Kind monatelang betreuen lassen, ohne zu wissen, ob die Hyqiene- und Verhaltensregeln beachtet werden. Das ist furchtbar!
Moderatorin: Wir werden uns nochmal dieses Video anschauen, so ist es, diese Krippe in Kiew. (es wird ein Video aus Venice-Hotel mit den Kindern und Nannys gezeigt). Sie bekommen sehr viele Glückwünsche in den Kommentaren! Die Zuschauer unserer Sendung sind mit dem ganzen Herzen bei euch und so wie ihr auch in einer Anspannung, die ewig zu dauern scheint. Wir werden weiter eure aktuellen Informationen erfahren. Ich kann nicht ausdrücken, wie rührend eure Geschichte war, wir sind mit euch!
Wunscheltern: Vielen Dank!
Moderatorin: Kopf hoch! Wir hoffen, dass alles wieder besser wird.
Quelle:
https://www.facebook.com/LaMaisonDesMaternelles/videos/214470056524067/
und hier finden Sie die komplette Sendung, die Wunscheltern aus Frankreich sind ab 2:25-Minute zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=zPjKYauLsFw