Samenspende
Wenn ein Paar wegen der schlechten Qualität des Samens keine Kinder zeugen kann, kann dieses Paar dann entscheiden, ein Kind mittels Samenspende zu zeugen. Mir der Samenübertragung beschäftigt sich die Reproduktionsmedizin. Der Samen des freiwilligen Spenders wird verwendet. Es gibt Samenbanken, wo man dieses Sperma frostet (kryokonserviert) und den Zentren der Reproduktionsmedizin zur Verfügung steht.
Die Samenspende wird schon seit vielen Jahren bei Unfruchtbarkeit angewendet. In England kommen jedes Jahr ca. 1000 Kinder mithilfe der Samenspende zur Welt. Um HIV Infektionen vorzubeugen dürfen in manchen Ländern nur kryokonservierte Spermien verwendet werden.
Wer ist geeignet als Empfänger?
- Wenn die Frau unfruchtbar ist und beim Mann eine Störung der Spermienbildung besteht.
- Wenn der Mann eine vererbbare Krankheit hat, die an die Kinder übertragen werden kann (Duchenne´s Muskeldystrophie, Hämophilie).
- Wenn bei der Frau eine Rh-Immunisation fortgeschritten ist und der Mann die Blutgruppe Rh(+) hat.
- Wenn der Mann mit HIV infiziert ist.
Anforderungen an Samenspender
Die potenziellen Spender müssen volljährig sein, aber sie sollten auch nicht älter als 40 Jahre sein. Sie sollten auch gesund sein. Das bedeutet, dass sie keine Erbkrankheiten haben und keine Dauermedikation erhalten dürfen. Bei ihnen selbst und bei Familienmitgliedern dürfen keine chronischen Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes mellitus, Epilepsie oder Rheuma vorliegen.
Untersuchung der Spender
Bevor Männer als Samenspender aufgenommen werden, geben sie eine Samenprobe ab. Diese wird auf bestimmten Eignungskriterien überprüft. Nach einer Blutentnahme wird der Samenspender auf folgende Infektionskrankheiten getestet:
- Hepatitis B
- Hepatitis C
- HIV
- Gonorrhö
- Chlamydien
- Zytomegalie
- Syphilis
Besteht der Verdacht einer Infektion, werden weitere Untersuchungen, beispielsweise auf Herpes simplex oder HPV durchgeführt.
Jede Samenprobe wird zunächst tiefgefroren und erst freigegeben, wenn ein Gesundheitscheck sechs Monate später keine Hinweise auf Erkrankungen liefert. Damit soll verhindert werden, dass durch die Samenspende Infektionskrankheiten übertragen werden. Denn der Nachweis auf eine Erkrankung kann in einigen Fällen erst nach mehreren Monaten Wartezeit erbracht werden.
Rechtliche Aspekte der Samenspende
Der Samenspender erhält von der Samenbank weder Informationen über die Paare, denen er zu einem Kind verhilft noch über die Kinder, die durch seine Samenspende gezeugt werden. Gegenüber den Eltern und den Kindern kann er daher keine Ansprüche geltend machen.